Was lange währt, wird endlich gut...
Die erste Wohnmobil-Reiseplanung hatte ich mir einfacher vorgestellt. Man hat die Qual der Wahl und immer definitiv zu wenig Zeit. Für uns stand die erste Reise im richtigen "Motorhome" an. Die Routenplanung durch die Nationalparks wurde zu einer Herausforderung. Besser man hört gleich auf den Experten-Gral der Reiseforen, die mir gleich viel längere Fahrzeiten prophezeiten. X-mal wurderd die Route wieder geändert, wobei auch Mutter Natur ihre Hand mit im Spiel hatte (Jahreszeit oder Straßensperrung).
Nach dem ersten Roadtrip durch den Südwesten der USA hat uns das Freiheitsgefühl und naturnahe Reisen gepackt. Bei unserer zweiten USA Wohnmobilreise ging dann alles viel einfacher von der Hand, so vieles war vertraut und die Reise von Seattle nach Denver ein neues "Wild West" Erlebnis.
ADAC Mitglieder können verschiedene Vergünstigungen des amerikanischen AAA Automobil Clubs nutzen, z.B. Discounts bei Mietwagen und Hotels. Vielerorts findet man den Aufkleber "Show your card & save". Dazu zur Vorlage (mit der ADAC Karte) die AAA Discount Card auf der ADAC Website ausdrucken > ADAC Mitglieder-Vorteile in den USA.
Mit der USA eSIM haben wir gute Erfahrungen gemacht.
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➡︎ Zuhause installieren, erst in USA nutzen
➡︎ Überall Internetzugang, Surfen und Apps nutzen, z.B. Telefonieren über Whatsapp.
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Das 5-Straßenkarten-Set von BUSCHE deckt den Südwesten mit allen Städten und Nationalparks ab. Hilfreich bei der Routenplanung und den Etappenzielen, und wenn das Navi in der Pampa mal ausfällt.
America's Backroads & Scenic Byways (mehrere Guides bei Amazon). Viele Bücher über die landschaftlich interessanten Backroads des Landes gibt es vor Ort. TIPP: Das Sonderheft von National Geographic Scenic Highways & Byways (Amazon) mit großartigen Bildern.
Forumsmitglieder mit viel Erfahrung kennen die Nationalparks wie ihre Westentasche, schauen sich jede Routenplanung gerne an, geben Insider-Tipps und helfen bei der Optimierung der Strecke. Gesammelte Routenplanungen sind im Forum nachzulesen.
Der allgemeine Führerschein ist für die Wohnmobil-Anmietung in den USA ausreichend.
Die Camper-Auswahl ist groß, für die Hochsaison sollte das Wunschfahrzeug dennoch frühzeitig gebucht werden. Wer Wert auf ein neueres Modell legt, geht bei Road Bear (Schweizer Firma) auf Nummer sicher, deren Flotte nicht älter als 2 Jahre ist.
Wohnmobile vergleichen & buchen
Am komfortabelsten ist ein Inklusiv-Paket mit allen Versicherungen die in deutschen Angeboten schon abgedeckt sind. Eine Buchung über USA deckt nur das amerikanische Minimum ab, alles darüber hinaus kann extra dazu gebucht werden. Spezialisten und kompetente Partner in Deutschland mit allen wichtigen Vermietern im Angebot:
Unsere USA Songs for the Road
teile wir gerne mit euch auf TIDAL!
Hörbücher. Die besten USA Romane hören wir unterwegs & auf den Campsites über Audible.
HILFREICHE CAMPER-TIPPS – AUCH FÜR DIE PACKLISTE
Der offizielle Pass für die US Nationalparks heißt America the Beautiful Pass (80$ ab Kaufdatum für 12 Monate). Er macht sich beim Besuch mehrerer Parks bezahlbar. Einfach beim ersten Parkbesuch kaufen oder online. Er ist nicht gültig in den State Parks und Indian Country, wie Monument Valley. Parkeintritt zahlt man pro Fahrzeug. Manche Parks rechnen pro Kopf ab, dabei sind der Passinhaber und 3 weitere Personen frei.
CAMPSITE RESERVIERUNG:
Die meisten Campingplätze kann man vorab online reservieren (nicht möglich über Reiseveranstalter oder Reisebüro) und sogar den genauen Stellplatz aussuchen.
Nationalpark-Reservierungen sind meist erst 5-6 Monate vorher möglich (genaue Termine auf den Webseiten), bei sehr beliebten raren Plätzen schlagen viele gleich an ihrem erstmöglichen Buchungs-Stichtag zu. Der Betrag wird gleich abgebucht, Stornierung möglich aber eine Gebühr pro Buchung wird einbehalten. Sollte jemand mehrere Nächte auf einem Platz buchen und den ersten Tag verfallen lassen, muss er am 2. Tag bis 12 Uhr den Platz eingenommen haben, sonst verfällt die komplette Reservierung!
Es gibt aber auch Campgrounds nach dem Prinzip „first come-first-served“ ohne Reservierungsmöglichkeit, dann gilt es bei begehrten Plätzen früh zu erscheinen. Beim Schild FULL
lohnt es sich bei größeren Plätzen nachzufragen, es ist nicht immer ganz aktuell, manchmal gibt es doch noch einen Platz.
Für April waren die Campgrounds im Grand Canyon oder Arches NP 5 Monate vorher schon gut gebucht und die besten Plätze vergeben, besonders an Wochenenden.
CAMPSITES FINDEN / SUCHEN:
CAMPSITE / STELLPLATZ:
Eine tolle Erfindung sind die ultraleichten One-For-All Waschstreifen für unterwegs. Ein Streifen pro Waschgang. Sie lösen sich komplett auf, eignen sich für alle Materialien und Temperaturen, auch für die Handwäsche. Hersteller siehe Amazon*
USA WETTER LINKS
Unsere Wahl fiel auf den Vermieter Road Bear (Schweizer Unternehmen), die nach meiner Recherche die besten Bewertungen haben und vor allem die neueste Flotte. Das Konzept: kein Modell ist älter als 2 Jahre, danach werden sie an Händler im amerikanischen Markt verkauft. Road Bear hat sich auf deutschsprachige Reisende eingestellt (deutsche Webseite und Kunden-Service). Bei der Übernahme erfolgt die Einführung auf Deutsch, was vorteilhaft ist für Wohnmobil-Neulinge ohne Vorkenntnisse. Dazu gibt es eine deutsche Betriebsanleitung.
Auf der ersten 'USA Südwesten Reise' hatten wir ein für amerikanische Verhältnisse kleineres Wohnmobil, Class C 22-24 (2 Erwachsene & 2 Kinder) mit einer guten Doppelbett-Breite von 1,37cm. Der Zustand des Wohnmobils war tipptopp, alles lief und funktionierte einwandfrei und mit einer Länge von 6,6m- 7,2m war er gut manövrierbar. Internetzugang (Wifi) haben wir optional gebucht, ebenso das Navi, das eine Erleichterung war – man verfährt sich weniger, vor allem in den Großstädten wie Los Angeles und Las Vegas. Für 2 Personen völlig ausreichend.
Auf unserer zweiten 'USA Nordwesten Reise' war es im nächst größeren Road Bear RV Class 25-27 noch komfortabler für uns Zwei mit einem großzügigen Slide-Out Bett von luxuriöser Breite 152cm! Mit seiner rund 8m Länge war die Größe noch gut zu fahren. Lediglich auf der schmalen Höhenstrasse im Rocky Mountains Nationalpark war das Fahren unangenehm.
Wir empfanden die Ausstattung für eine Campingreise sehr komfortabel und würden für Reisen durch die USA und auf der Nationalpark-Route jederzeit ein Wohnmobil den Hotelunterkünften vorziehen.
Zur Ausstattung: Jede Menge Stauraum und Schränke, Gasherd, Kaffeemaschine,
Mikrowelle, großer 80 Liter Kühlschrank, darüber separat ein großer Gefrierschrank. Die Küchenausstattung hat alles wichtige, nur Weingläser und einen Grillrost haben wir uns noch besorgt. Die Sitzecke mit Esstisch war für uns 2 Personen mehr als großzügig, die Stehhöhe 205cm sehr angenehm.
Es gibt verschiedene Varianten, vor dem Buchen die Innenfotos der Ausstattung genau anschauen. Der nicht benötigte Alkoven-Schlafplatz über der Fahrerkabine bot sich als große Ablage an. Die große Heckgarage hat noch mehr Stauraum und genug Platz auch für leere Koffer. Dort lagerten: Grill, Feuerholz, Feger, Besen, Eimer, Campingtisch und Stühle.
Der Road Bear verfügt über große Fenster, vor allem gefiel uns der Panoramablick vom Bett und vom Esstisch. Toll, die Leselampen über dem Bett! Bei Nachtfrost freuten wir uns über die zwei riesigen, wirklich guten Decken (für jeden eine eigene mitgeben lassen!), so dass wir nicht mal heizen mußten. Die Gasheizung benötigt Strom, um die Wärme im Innenraum zu verteilen, den wir an den schönsten Plätzen oft nicht hatten. Und alternativ über den Generator heizen, ist nicht auf allen Plätzen in den Nationalparks erlaubt.
Die Innenausstattung ist nach dem rustikalen amerikanischen Geschmack, aber nicht mehr so dunkel wie früher. Das Bad (schön hell) ist ein sogenanntes 'Dry Bath' mit dem großen Vorteil, man duscht ohne das Bad unter Wasser zu setzen. Die Markise hatten wir nur einmal im Einsatz, da die Sonne doch angenehm war.
Text: Edel Seebauer / Fotos Jürgen Mahler
Wenn Euch der Bericht gefallen hat, freue ich mich über einen Eintrag in mein Gästebuch.