Schottland Camper-Rundreise TEIL 2: WEST HIGHLANDS
Schottland Roadtrip: West Highlands ohne Midges
Die beste Entscheidung, die wir auf unserer Camper-Reise durch Schottland getroffen haben: Zuerst in die West Highlands, bevor die Midges kommen! Der Hotspot Glen Coe Valley-Fort William ist bei Touristen und Mücken gleichermaßen beliebt. Am 31. Mai schlugen sie zum ersten Mal in ihrem Lieblingsrevier zu. Da waren wir schon im Norden der West Highlands auf sicherem Terrain.
Mit dem VW-Bus 3.000 Kilometer in 35 Tagen durch Schottland
Route West Highlands (6 Tage): über Kilchurn Castle (1 ÜN) - Rannoch Moor - Glen Coe (2 ÜN) - Glen Etive - Road the Isle von Fort William über Glenfinnan und Silversands Beaches (3 ÜN weil's so schön war) nach Mallaig (Fähre nach Skye) – 170 Meilen – Mitte Mai – Route auf Google Maps.
Unsere weiteren Schottland-Berichte
Glen Coe – Eindrucksvoller Auftakt in die Highlights
Glen Coe, das berühmteste Tal Schottlands, eine vulkanische Kesselsenkung, beeindruckt auf den ersten Blick. Die Berge haben schon etwas Faszinierendes, Eigenwilliges. Kegel, Pyramiden, Buckel und Knubbel, rundgelutscht von den Gletschern der Eiszeit, als Schottland unter Eis lag. Die Aussicht auf die steilen Bergkämme entlang der Straße, die wie mit einem Rechen durchfurcht sind. Überzogen von einem grüngelben Filzteppich.
Während Lastwagen und Besucher auf der Verkehrsader A82 das Glen Coe Tal durchqueren, zieht sich daneben eine Ameisenstraße von West Highland Way Wanderern die steilen Hänge entlang. Schon von der Straße aus sehen wir im wechselnden Spiel des Lichts den Allt Kinglass Viaduct, über den der Zug der West Highland Line, einer der schönsten Eisenbahnstrecken Europas, rattert.
Anschließend durchquert die Straße das große Rannoch Moor. Es macht Spaß, in diese beeindruckende, karge Landschaft einzutauchen, eine Pracht aus Heidekraut und Lochans, unzähligen Seen, Torfmooren und Bächen, im Hintergrund die fernen Bergen. Zum Fotografieren schlüpfen wir in unsere Gummistiefel, sacken hier und da ein und stellen überrascht fest, dass es gar nicht matschig ist.
Ein obligatorischer Fotostopp ist das Blackrock Cottage. Auf den Spuren von James Bond und einem eiszeitlichen Gletscher biegen wir noch einmal in das Glen Etive ein, bevor sich rechts und links die Felswände am Glen Coe Pass bedrohlich auftürmen.
Ein kurzer Abstecher auf dem West Highland Trail. An dieser Parkbucht machen wir Halt und wandern auf ein Stück dem berühmten Fernwanderweg, ein alter Militärweg mit schöner Szenerie.
Das Rannoch Moor bei Glen Coe
Die Schlucht von Glen Coe steht im starken Kontrast zum flachen, verlassenen Rannoch Moor im Osten, einer der letzten wilden Landschaften Schottlands. Wir streifen hier nur den Südrand des 130 Quadratkilometer großen Moores. Die berühmte Bahnstrecke der West Highland Line führt in einem weiten Bogen durchs Rannoch Moor (sie zweigt bei Loch Tulla von der A82 ab). Als die Strecke Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, stellte das Moor die Eisenbahnbauer vor große Probleme: Die Gleise mussten auf einer ‚Matratze‘ aus Baumwurzeln, Ästen sowie tausenden Tonnen Erde und Asche verlegt werden.
Fette Kissen aus Sternmoos, Inseln mit schottischen Kiefern und Steine tupfen den glitzernden See.
Blackrock Cottage von Glen Coe
Es gehört dem Ladies' Scottish Mountain Club. So fotogen wie es vor dem Buachaille Etive Massiv liegt, ist es eine der meistfotografierten Hütten Schottlands.
"Skyfall" Route durch Glen Etive
James-Bond-Feeling erwartet uns im Seitental Glen Etive. Auf der schmalen Single Track Road sitzen wir zwar nicht im Aston Martin, können die wilde Schönheit aber trotzdem in vollen Zügen genießen. Seit der berühmte Geheimagent in "Skyfall" hier war, hat die Einsamkeit etwas abgenommen, aber Glen Etive bleibt ein ruhiger Rückzugsort abseits des geschäftigen Glen Coe Highway.
Three Sisters & Lost Valley
Jetzt wird's enger und spektakulärer. Noch näher, noch dramatischer rücken die Gipfel und Hänge rechts und links der Straße. Die Three Sisters of Glen Coe sind die Wächter des Tals. Hinter den drei markanten Schwestern verbirgt sich das Coire Gabhail, The Lost Valley genannt – eine kleine Oase, von außen verborgen. Es ist ein besonders exponiertes Beispiel für ein "hängendes Tal", das während der eisigen Umwälzungen der Gletscherschmelze entstand und in das Wasserfälle und Bäche von den Hängen herabstürzen.
Lost Valley Wanderung: Ein steiler Pfad mit einigen Kraxeleien führt durch eine bewaldete Schlucht hinauf. Erst gegen Ende öffnet sich die Szenerie und gibt den Blick auf das Tal frei. Im Talkessel haben einige Wanderer die Nacht verbracht. Zelten ist in Schottland überall möglich, in den Bergen muss es ein besonderes Erlebnis sein. Ausgangspunkt am großen Parkplatz an der A82. Lost Valley Route & Map auf Walkhighlands.
Unsere Glen Coe Tour erstreckt sich über 30 Meilen und endet am Loch Leven in Glencoe Village, dem einzigen Dorf im Glen Coe Tal.
- Mal kurz auf dem West Highland Trail. An dieser Parkbucht wandern wir auf den alten Militärweg mit schöner Szenerie am Flusslauf.
- Hinein ins Rannoch Moor. Parkplatz am Loch Ba Viewpoint. Rechts der Straße Blick vom Hügel auf den idyllischen See. Links der Straße ins Moor hineinwandern, hier breitet sich eine besonders schöne Moorlandschaft vor den Hügeln aus.
- Blackrock Cottage auf Google Maps.
- 'Skyfall'-Tal Glen Etive. Die einspurige Single Track Road ist auch für Wohnmobile gut befahrbar, es gibt viele Passing Places (Ausweichbuchten), aber nicht sehr viele Stellen, an denen man halten und verweilen kann. Ein Parkplatz für wenige Fahrzeug: wo der Etive River in Kaskaden über die Felsen stürzt. Die Fahrt endet nach 12 Meilen in einer Sackgasse am Loch Etive und kann länger dauern, als man denkt, man muss dem Gegenverkehr ausweichen und hält ohnehin gerne an.
- Lost Valley Wanderung: Die relativ kurze 4 km lange Wanderung ist beliebt und dauert 2-3 Stunden. Start ist am großen Three Sisters Car Park an der Straße A82.
Pubkultur & Haggis
Nach der Wanderung kommt auch gleich der einzige Pub weit und breit, die weithin bekannte, urige Boots Bar im Clachaig Inn, wo sich die Wanderer mit deftigen Speisen; Haggis, Wild Pie, Black Pudding, Burgern und reichlich Bier, Ale und Whisky stärken. Samstagabend gibt's Live-Musik. Den Klassiker Haggis, Neeps and Tatties, mit Rüben- und Kartoffelpüree probiert man am besten im Pub bei einem Pint. Uns schmeckt's, fein und würzig, überhaupt nicht streng oder schafig – auch der Black Pudding, ähnlich einer Boudin Noir. The Boots Bar Google Maps.
Burns Night zu Ehren des Haggis. Das warme, dampfende Nationalgericht, ist eine Spezialität aus Schafsinnereien wie Herz, Leber, Nieren sowie Zwiebeln und Hafermehl, die im prallen Schafsmagen serviert wird. Am 25. Januar, dem Wiegenfest des Nationaldichters Robert Burns, findet ein ebenso skurriles wie bedeutendes Ereignis im schottischen Kulturkalender statt. Im Mittelpunkt steht das schottische Nationalgericht, dem der Dichter ein Denkmal gesetzt hat. Bei der Burns Night, einem ausgelassenen Fest, werden die Kilts angelegt, die Verse aus Burns "Adress to a Haggis" rezitiert und der Whisky fließt in Strömen.
"Traue niemals einem Campbell!"
An diesen Satz halten sich die MacDonalds bis heute. Das Schild "Keine Hausierer oder Campbells" an der Rezeption des Clachaig Inn ist eine Anspielung auf das Massaker von Glencoe.
Die Gastfreundschaft der MacDonalds wurde im tiefsten Winter mit dem Tod bestraft und wird nie in Vergessenheit geraten, nicht so sehr wegen der 40 Opfer, sondern wegen des eklatanten Missbrauchs des Gastfreundschaftskodex der Highlands: Die MacDonalds hatten die Campbells viele Tage vor dem Ereignis großzügig bewirtet. Im Morgengrauen des 13. Februar 1692 wurden sie von ihren Gästen ermordet. Das Massaker war politisch motiviert. Die verspätete Unterwerfung der rebellischen McDonalds unter das englische Königshaus diente als willkommener Vorwand, um an dem Clan ein Exempel zu statuieren, das von den Campbells vollstreckt wurde.
- Wer sich im Clachaig Inn einquartiert (Angebot Booking.com), genießt die beste Lage, um das Glen Coe zu erkunden. In der Nähe gibt es auch zwei Youth Hostels. Das größte Übernachtungs-Angebot findet man am Ende des Tals in Glencoe > Überblick Glencoe Unterkünfte.
Glencoe Village am Loch Leven
Oberhalb des Glencoe Passes, am Ende einer fantastischen Reise, liegt das beschauliche Dorf Glencoe, wo der Fluss Coe in den 17 Kilometer langen Meeresarm Loch Leven mündet. In der einzigen Hauptstraße befinden sich der Dorfladen und die Post. Weiß getünchte Crofter-Häuser und blühende Vorgärten schmücken das Dorf. Umgeben von den Glencoe Mountains kann man in alle Himmelsrichtungen wandern und den fjordähnlichen Loch Leven erkunden.
- Wenn man nicht hoch hinaus will, ist der Glencoe Lochan Trail eine schöne leichte Wanderung.
- Das steinerne Macdonald Memorial erinnert an das Massaker von Glencoe.
- Zum Einkehren gibt es das nette Craft & Things, Souvenirs & Café (Öffnungszeiten > Map).
- Im Nachbarort Ballachulish wurde von 1693 bis 1955 Schiefer abgebaut, die alten Steinbrüche können kostenfrei besichtigt werden. Gleich neben dem Parkplatz gibt es einen gut sortierten Supermarkt. Dort habe ich das Original Scott's Porridge gefunden und Weetabix gibt es in Schottland in Flaschen als Frühstücksgetränk.
Auf den Aussichtsberg Pap of Glencoe
Der kegelförmige Pap of Glencoe (Sgùrr na Cìche) ist das Wahrzeichen am Ende des Tals und ein fantastischer Aussichtsberg, der sich direkt über dem Dorf von Glencoe erhebt. Die Sicht ist heute nicht optimal, aber wir steigen hinauf, und typisch für das schottische Wetter gibt der Nebel dann doch den Blick frei auf die große Bergkette der Mamores und den langen Arm des Loch Leven, der sich auf 90 m verengt.
- Beschreibung mit Fotos & Karte auf Wanderung Pap of Glencoe. 700 Hm, 7 km, 3,5-5 Std.
- Die Temperaturen am Gipfel sollte man in Schottland nicht unterschätzen. Laut aktuellen Wetterbericht hatten wir auf 700 m 3-5°C, mit dem Wind gefühlte -1°-3°C.
Campingplätze & Stellplätze Glen Coe Tal
Loch Tulla Viewpoint Overnight Parking. Am Aussichtspunkt an der A82. Auf dem unbefestigten Nebenparkplatz standen noch einige Wohnmobile, die hier die Nacht verbrachten. Es gibt ausreichend kostenlose Stellplätze mit Blick auf den See. (Ein toller Platz, den wir uns merken). Auf Google Maps.
Die Red Squirrel Campsite liegt idyllisch, windgeschützt, von Bäumen und Wasser umgeben und erwies sich als besonders Midges-freundlich. Einige Leute tragen abends bereits ein Kopfnetz, andere machen Feuer. Mitte Mai kommen erstmal die männliche Midges, die weniger stark zubeißen.
Nächsten Morgen fahren weiter nach Glencoe auf den Invercoe Caravan & Motorhome Park direkt am Loch Leven, wo es den Midges nicht gefällt und immer eine leichte Brise weht. Offener, flacher Campingplatz mit großen Stellplätzen und allen Facilities.
Auf dem Weg von Stirling nach Glen Coe machten wir vorher noch einen Abstecher zum Kilchurn Castle, das sich bei richtigem Licht im Loch Law spiegelt. Gegenüber, direkt an der Straße am Viewpoint ist Platz für einige Fahrzeuge. Für die Nacht sind wir dann doch auf den großen Schotterparkplatz (Map) ausgewichen, leider ohne Aussicht (2 Dixitoiletten). Während der Saison gibt es einen Food Truck und für das Overnight Parking wird abends eine Gebühr von 10£ einkassiert.
Meine Reiseführer. Michael Müller Reiseführer Schottland (Amazon*) mit Faltkarte. Mit diesem fast 800 Seiten starken Reiseführer verpasst man nichts. Vor allem hat der Autor Andreas Neumeier eine eigene Meinung und man merkt, dass er selbst vor Ort recherchiert hat. Auch für Wohnmobil-Reisende empfiehlt er überall Campingplätze!
Kompakt und inspirierend aufgemacht, schafft der Lonely Planet Schottland* auf 400 Seiten locker alles mit guten Tipps auf den Punkt zu bringen.
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Den Mücken immer einen Schritt voraus. Während der Midges-Saison bietet Smidgeup Forcast einen aktuellen Überblick über die Mückenbelastung in ganz Schottland. Die Midges treten von Mai bis September auf, der Höhepunkt ihrer Aktivität wird im Juni und Juli gemeldet. In der Talsenke um Glen Coe schlüpfen sie zuerst.
Über die 'Road to the Isles' westwärts nach Skye
Die historische Road to the Isles (A830) führt von Ford William entlang der Harry-Potter-Zugstrecke über das geschichtsträchtige Glenfinnan und die Silver Sands Beaches bis Mallaig, wo die Fähre nach Skye ablegt.
In Glenfinnan schwingen sich die Gleise auf einem imposanten Viadukt in einem weiten Bogen über das Tal. Unten vor der malerischen Kulisse des Loch Shiel liegt die Seele Schottlands. Hier versammelte Bonnie Prince Charlie (der „schöne Prinz Charlie“) 1745 sein letztes Aufgebot gegen England. 1200 Highlander schwören ihm die Treue. Nach dem Hissen der königlichen Fahne und einem gemeinsamen Whisky brechen sie zu einem schicksalhaften Feldzug auf, um den britischen Königsthron für einen Stuart zurückzuerobern. Dieser schottische Traum sollte mit der entscheidenden Niederlage in der blutigen Schlacht von Culloden 1746 enden.
Inmitten dieses Highland-Panoramas steht das Glenfinnan Monument, von dem aus ein einsamer, namenloser Highlander im Kilt über Loch Shiel blickt. In Glenfinnan wurden die Filme Outlander und Harry Potter spektakulär in Szene gesetzt. Wir erleben zwar nicht, wie der Dampfzug „Hogwarts Express“ das berühmte Glenfinnan-Viadukt überquert, aber die Kulisse ist traumhaft, vor allem am Abend, wenn der Potter-Wahnsinn vorbei ist.
- Der Aussichtspunkt auf den Glenfinnan Viadukt und das Denkmal am Loch Shiel befindet sich oberhalb des Parkplatzes.
- Glenfinnan Besucherzentrum. Monument Tower Museum (Aufstieg kostenpflichtig), Café, zwei große gebührenpflichtige Parkplätze für Pkw und Wohnmobile (Übernachtung verboten). Wenn der Potter-Zug kommt, wimmelt es hier von Touristen. Dann sollte man früh da sein, um einen Parkplatz zu finden!
- Der Dampfzug der West Coast Railways ist als "Jacobite Train" oder "Harry Potter Steam Train" bekannt und ein Hit bei Touristen. Er fährt 2x täglich, morgens und nachmittags von Fort William nach Mallaig und zurück. Fahrzeiten und Online-Buchung.
- Alternativ-Route nach Skye. Die nördlichere Hauptroute über die A87 und über die Skye Brücke soll landschaftlich noch schöner sein, aber stark befahren.
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Overnight Parking – Stellplätze an der 'Road to the Isles'.
Diese Nacht stehen wir frei. Auf der Weiterfahrt finden wir eine kleine Straßenbucht, etwas versteckt und leicht zu übersehen. Neben uns liegen die Bahngleise, ein Güterzug fährt noch vorbei, dann ist Ruhe in der Nacht. Die Zufahrt ist zugewachsen. Ein VW-Bus kommt ohne Kratzer durch. Lage auf Google Maps.
- Einen anderen netten Stellplatz entlang der Straße am Loch Eilt sehen wir 3 Meilen weiter am nächsten Morgen mit Platz für etwa 4 Wohnmobile. Lage auf Google Map.
Die erste Ortschaft Arisaig ist eher unspektakulär im Vergleich zu den folgenden Küstenweilern. In Arisaig landete Bonnie Prince Charlie 1745, um seinen Kampf zu beginnen. Und hier verließ er 1746 geschlagen Schottland für immer. Anziehungspunkt ist The Old Library mit dem besten Essen der Gegend, von Meeresfrüchten bis Wild. Da es nur 20 Plätze gibt, sind die nächsten Abende schon ausgebucht und uns bleibt nur das Fish 'n' Chips to go, das wir gleich auf dem Parkplatz vertilgen. (Der kleine Supermarkt nebenan ist die beste Einkaufsmöglichkeit vor Mallaig).
Bed and Breakfast Stay
Neben den vielen zweckmäßigen oder altbackenen Unterkünften ist das Arisaig B&B* with Lovely Double Room Sea & Island Views ein B&B mit Charme – und ganz ohne staubige alte Teppiche. *Angeboten von Booking.com.
In der Old Library & Lodge*, einem 200 Jahre alten, umgebauten Pferdestall mit dem besten Restaurant weit und breit, kann man in sechs geschmackvollen Zimmern übernachten. Den Tisch für das Abendessen gleich mitreservieren, da schnell ausgebucht! (*Angebot Booking.com).
Die Strände von Silver Sands gehören zu den schönsten des Landes.
Die Silver Sands of Morar sind eine Reihe herrlicher weißer Sandstrände an der 'Road to the Isles' und säumen die Küste von Arisaig bis Morar. Puderweiß mit türkis schimmerndem Wasser, so einladend, dass man die Wassertemperatur von 12°C vergessen könnte. Zumindest tun das einige Schotten. Wir genießen sie als Wanderung direkt vom Campingplatz von Bucht zu Bucht.
Tipp: Silver Sands Strand-Wanderung. Ein ausgeschilderter Weg (oneway 6 km) führt von Traigh Beach (beim Golfplatz) über Camusdarach Beach bis nach Morar und ist bei Ebbe am besten zu gehen. Vom Campingplatz bis Camusdarach Beach und zurück waren wir gemütliche 2 Stunden unterwegs.
Campingplätze an der Silver Sands Küste.
Auch wenn Ende Mai die Strände leer sind, sind die etwa 7 Campingplätze gut gefüllt. Das ist kein Wunder bei dieser Lage zwischen Buchten mit karibisch anmutenden Stränden. Das Wasser ist glasklar. Der Blick reicht bis zu den Hebrideninseln Muck, Eigg und Rum und sogar zu den Black und Red Cuillins auf Skye. Das Schöne an schottischen Campingplätzen ist, dass sie nicht mit Wohnmobilen vollgestopft werden. Auf vielen Plätzen muss außerdem wegen Brandschutz ein Abstand von 6 Metern zum Nachbarn eingehalten werden.
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Die Silversands Caravan & Campsite (neben dem Sango Sands Oasis in Durness unser Top-Favorit) in Portnaluchaig (Arisaig) liegt ideal, um die schönsten Strände zu Fuß zu erreichen. Ich brauche nur vom Campingplatz aus hinunter zum herrlichen Hausstrand 'Traigh Beach' zu laufen. Bei Ebbe könnte ich hier stundenlang verweilen und die schönen Algenformen, kleinen bunten Schnecken und die Spaghetti-Sandhaufen-Landschaft der Wattwürmer studieren. Während Jürgen von dem herrlichen Golfplatz vis-a-vis gar nicht mehr nach Hause will.
Am Tor zum Silversands Campingplatz steht immer das Schild "Campsite full", denn der Platz ist das ganze Jahr über ausgebucht. Aber man kann ja auch Glück haben. Einfach reinfahren kommt nicht gut an, wir sind die Zufahrt hochgelaufen und nachdem wir uns mit dem Besitzer John, einem echten, humorvollen Schotten, über alles Mögliche unterhalten haben, hatte er Erbarmen und wies uns einen Notplatz zu, der uns wie ein halbes Fußballfeld vorkam. Die Sanitäranlagen sind schon älter, aber so sauber haben wir sie nirgends gesehen.
Silversands Caravan & Campsite Google Maps.
Was für ein schöner Golfplatz. Traigh Golf Course in den Dünen mit kleinem Clubhaus. Auf der Landzunge rechts oben liegt unser Campingplatz.
Am Ende der 'Road to the Isles' liegt der quirlige Ort Mallaig, in den 1970er Jahren der größte Heringshafen Europas, heute das Tor zur Isle of Skye. Hier hatte uns John vom Campingplatz das Restaurant-Pub im Chlachain Inn zum Essen empfohlen – am besten das Tagesgericht. Es war ein leckerer Kabeljau auf Kartoffelpüree mit einer Sahne-Lauch-Cheddar-Sauce.
Jetzt wollen wir ein paar Tage richtig wandern und setzen mit der Fähre auf die Isle of Skye über.
- Caledonian MacBrayne (Online-Tickets) fährt mehrmals täglich den Hafen von Armadale auf Skye an. Die Überfahrt Mallaig - Armadale dauert ca. 40 Minuten.
Text: Edel Seebauer | Fotograf: Jürgen Mahler | Depositphotos (1)
Wenn der Bericht gefallen hat, freue ich mich über einen Eintrag im Gästebuch.
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