Lanzarote Teil 2
Lanzarote – Lieblingsorte auf der panoramareichen Nordhälfte
Hübsche Dörfer, fruchtbare Barrancos und Palmenhaine zieren die grünste Region der Insel. Im Frühjahr überzieht sogar ein Blütenmeer die sonst kargen Krater. In allen Erdschattierungen zeigt sich die einzigartige Geologie der abenteuerlichen Steilküste des Risco de Famara, die mit herrlichen Aussichtsplätzen und Wanderungen lockt. Die Ostküste ist von sanfter Wildheit und wartet mit weißen Dünenstränden und guten Fischrestaurants. Und wir befinden uns im 'César Manrique Land', wo sich seine aufsehenerregende Architektur- und Landschaftskunst konzentriert.
Haría im 'Tal der 1000 Palmen' – das schönste Dorf im Norden
Das in einem Palmenhain liegende Haria ist ein noch unverfälschter, beschaulicher Ort. Es scheint, das Famara Riff hält die Wolken und Winde ab, da wir über Haria immer schönes Wetter vorfinden. Nicht umsonst hat sich der berühmteste Inselbewohner César Manrique diesen schönen Flecken als letzten Wohnort ausgesucht.
Haria Samstag Markt
Besuch beim charmanten Kunsthandwerk & Bauernmarkt von Haria. Auf dem baumgesäumten Platz mischen sich Bars und Cafés mit Kunsthandwerk- und Bauernständen. Am Markttag geht es hier sehr entspannt zu – und sympathisch ist, dass dieser Markt nur lokal Hergestelltes zum Verkauf anbietet. Käse, Gebäck, Honig, Berglinsen, Mojo-Saucen, handgerollte Zigarren, Strohhüte und Handgefärbtes aus der Cochenille-Laus.
- Kunsthandwerk- & Bauernmarkt Mercadillo Artsania, jeden Samstag von 10-14:30 Uhr
Ein Lieblingsort zum Mittagessen ist der Mercado, die alte Markhalle von Haria. Das Essen ist beste Landeskost zu günstigen Preisen. Entrecôte oder Octopus vom Grill, Paella, sehr leckeres Gemüse und Beilagen, dazu ein hervorragender Kaffee. Die Gerichte wechseln von Tag zu Tag und werden von den Bewohnern auch gerne mitgenommen. Nach einer Wanderung gibt es nichts Schöneres als im Mercado einzukehren. An der Theke wird eine Nummer gezogen und bestellt. An den kleinen Marktständen werden verlockende Kuchen verkauft, frischer Fisch, Fleisch, lokaler Ziegenkäse und Gemüse aus dem Tal.
- Mercado Municipal de Abastos, 9h bis 15h30, Sonntag geschlossen.
Eine weitere Insel-Berühmtheit, die 2005 völlig überraschend verstarb, war Toni Martin. Der größte Lucha-Canaria-Ringkämpfer Lanzarotes wurde nur 31 Jahre alt. 8000 Menschen kamen damals zu seiner Beerdigung. In Haria, einer Hochburg des kanarischen Ringkampfs, wurde ihm ein Denkmal gesetzt.
4 sehr unterschiedliche Unterkunftsempfehlungen für Haría
Wohnen im schönsten Dorf Haría mit fantastischer Landschaft und Aussicht. Rund um den ruhigen Ort gibt es viele schöne Unterkünfte zur Auswahl s. alle 9+ Bewertungen *Booking.com (Werbelink).
CASA ISABEL, liebevoll restauriertes weißes 'Lanzarote Haus', stilvoll eingerichtet und sehr gut ausgestattet.
Hotel Emblemático La Casa de los Naranjos, Nostalgie im Herrenhaus. Wer ein Kleinod sucht, ist hier genau richtig. Im Herzen von Haría, ein wunderschön restauriertes altes Herrenhaus mit viel Charme und altem Flair! Die alte Bibliothek kann Geschichten erzählen.
La Bodeguita House. Lava Loft Haus mit toller Aussicht, moderne Architektur mit Naturstein. Man schläft buchstäblich auf einem Vulkan, ruhig und erholsam.
Apartamento Pirul. Wunderschöne Lage mit exklusiver Aussicht. Das schöne, gemütliche Haus ist sehr gut ausgestattet. Die Ruhe und der Blick von der Terrasse sind unschlagbar.
La Caleta de Famara 'Relaxing Town' am Kliff der Wellenreiter
Morgens am Strand der Playa de Famara sind die Surfschüler noch bei ihren Trockenübungen und das famose Kliff liegt noch im Schatten. An seinem Fuß ducken sich die weißen runden Bungalows der "Norweger Siedlung" aus den 1970ern, die heute noch modern wirken. Der windigste Strand und das stürmischste Meer hat die robusten Norweger nicht abgeschreckt, hier die erste Ferienanlage der Insel zu errichten. Ein wilder Dünenstrand zieht sich die Bucht entlang, als Windschutz haben sich die Strandbesucher Steinmauern gebaut, die an die 'Zocos' in den Weinfeldern erinnern.
Am südlichen Rand der Sandbucht liegt das kleine urige Fischerdorf Caleta de Famara. Seine sandverwehten Straßen und kleinen, verwitterten Häuschen geben eine Wildwest-Kulisse ab. Der unaufgeregte Ort ist das Mekka der Surfer, die gerade auf die perfekte Welle warten oder in den Cafe-Bars chillen. Die windgeschützte, sandige Durchgangsstraße ist der beste Platz zum Abhängen und um das Geschehen zu verfolgen, z.B. im El Chiringuito, in dem man auch gut essen kann. Gegenüber reihen sich ein paar bunte Surfer-Buden, die Langschläfer kommen langsam aus den Hausöffnungen mit dem Board unterm Arm geklemmt. Der Fischlieferant klappert die Restaurants ab und verteilt seine frische Ware. Auch Einheimische und Besucher fahren zum Essen gerne nach Caleta de Famara. Vom einfachen Fischlokal bis zur gehobenen Küche des El Risco findet jeder zum Sundowner seinen Platz, wenn der Risco de Famara in warmes Gold getaucht wird. Den Gebirgszug brachten untermeerische Vulkanausbrüche ans Tageslicht. Von oben ist der Blick über die Famara Bucht ebenso beeindruckend (unten unsere Wanderungen auf der Famara Klippe).
- Angebot an Unterkünften in Caleta de Famara (Booking.com)
- Geheimtipp. Etwas geschützter zum Baden liegt südlich von Caleta die kleine Playa de San Juan mit Sandstrand.
Teguise. Denkmalgeschütztes Schmuckstück
Teguise ist die historische Bilderbuch-Stadt mit netten Cafes, urigen Tapas-Bars, guten Restaurants und kleinen Geschäften, die zum Bummeln einladen. Nur zum touristischen Sonntagsmarkt wird der Ort regelrecht überrannt. Um die malerische Plaza de la Constitución gibt es Interessantes zu entdecken. Die schönste, von Manrique restaurierte Sparkasse der Insel findet man im alten Kornspeicher der Kirche (La Cilla), an die ein Zehntel der Ernte abgetreten werden musste. Der prächtige Kirchturm fällt mit seinen hölzernen Balkonen auf. Kurios erscheint im Inneren die Jesusfigur mit echtem, hüftlangem Menschenhaar. Im herrschaftlichen Palacio Spinola im kanarischen Kolonialstil wandelt man über knarrende Holzböden durch einen wunderbaren Wohnpalast des früheren, kanarischen Adels. Die klangvolle Timple-Gitarre erklingt im Hintergrund. Dem bedeutendsten kanarischen Instrument wurde in den prachtvollen Räumen ein interessantes Museum gewidmet.
- Palacio Spinola & Casa Museo del Timple
- Hotel-Tipp. Boutique Hotel Palacio Ico (Booking.com*) in einem wunderschön restaurierten Herrenhaus mit nur wenigen Zimmern.
- Mercadillo. Der große Sonntagsmarkt in Teguise ist eher touristisch, 9 bis 14 Uhr.
Als alte Hauptstadt litt Teguise am stärksten unter den regelmäßigen Piratenangriffen. Sie plünderten, brannten nieder, mordeten oder verschleppten die Bewohner. Die Blutgasse hinter der Kirche erinnert an die vielen Opfer dieser Zeit. Auf dem Castillo de Santa Barbara ist das Museo de la Pirateria untergebracht. Man kann aber auch nur für den herrlichen Ausblick auf Teguise zum Castillo hinauffahren.
Fotogalerie Palacio Spinola mit Casa Museo del Timple
RESTAURANT TIPPS. In Teguise kann man gut essen
- Der TIPP ist das Restaurant Ikarus (ohne Reservierung bekamen wir leider keinen Tisch).
- Hip ist die Cantina Tapas y Tablas Teguise mit richtig guten Burgern.
Restaurant Cantina Tapas y Tablas Teguise (unten)
Zum Fischessen nach Arrieta
Am Ortseingang von Arrieta wird man vom roten Windspiel 'Juguete del Viento' von Cesár Manrique empfangen. Das Fischerdorf hat sich seinen ursprünglichen Charme bewahrt. Es besitzt eine Hafenmole, einen Sandstrand und eine Reihe guter Fischrestaurants, die allabendlich Gäste aus allen Richtungen anlocken. Das beste Essen hatten wir im Restaurant La Nasa mit tollen Tagesspezialitäten, die sich von der üblichen Karte absetzen. Den frischen Skrei (Kabeljau) gab es als Ceviche Vorspeise roh mariniert und sein Filet als Hauptgericht saftig und perfekt gegrillt. Die verschiedenen Paellas werden hier ebenfalls gelobt. Die Brandung schlägt bis an die verglaste Terrasse, deren Fenster sich auch öffnen lassen.
Im Strand-Restaurant La Casa de la Playa sitzt man herrlich draußen am Meer und kann recht gut und preiswert essen und dabei den Surfern zuschauen.
- Die Fischrestaurants in Arrieta haben alle nicht bis spät abends auf, die Öffnungszeiten bis 19 oder 20 Uhr sagen, bis wann die letzten Gäste angenommen werden, sitzen bleiben kann man länger.
Strand-Restaurant La Casa de la Playa in Arrieta
Das hübsche, auffallende Blaue Haus Casa Juanita am kleinen Fischereihafen von Arrieta ist um 1920 erbaut worden. In der kleinen Lagune mit Strand fühlen sich Familien wohl. Ein anderes aufsehenerregendes Werk ist das rote Windspiel 'Juguete del Viento' von César Manrique am Kreisel von Arrieta.
Ein Aloe-Vera-Museum & Shop (Museo de Aloe de Lanzarote) befindet sich gleich am Ortseingang von Arrieta.
Die letzten Cochenille-Felder.
Zwischen Mala und Guatiza (südlich von Arrieta) reihen sich dicht die letzten großen Feigenkakteen-Felder für die aufwendige Cochenille-Zucht. 140.000 Larven der Cochenille-Laus benötigt man, um 50g Karminrot zu gewinnen. Eine Handvoll des hochbegehrten Farbstoffs war im 19. Jahrhundert ein Vermögen wert. Die Tuchfärbereien in Europa zahlten jeden Preis, bis um 1900 die deutsche BASF in der Lage war den Farbstoff synthetisch herzustellen. Die verbliebene Produktion versorgt hauptsächlich den Kunstbedarf, früher gab sie noch den Lippenstiften und dem Campari seine Farbe. Die Früchte der Feigenkakteen sind außerdem schmackhaft. Um sie zu ernten, benutzen die Einheimischen z.B. eine Grillzange und wälzen sie im Sand, um die kleinen Stacheln zu entfernen.
- Mit dem Jardin de Cactus in Guatiza hat der Inselkünstler Manrique der Cochenille-Tradition ein Denkmal gesetzt.
- Im Museo de Aloe de Lanzarote am Eingang von Arrieta ist ein Raum der Cochenille-Zucht gewidmet.
- In Guatiza gibt es einen Teleclub, der abendlicher Treffpunkt der Dorfbewohner ist.
Gute Basis mit Aussicht und bestem Fisch in Arrieta an der Nordwestküste
Die Lage ist ideal im Manrique-Land gelegen, alle seine Landschafts- und Bauwerke sind von hier aus schnell erreichbar. Und man ist relativ schnell in Haria und am nördlichsten Aussichtspunkt Mirador del Rio.
Im Fischerdorf Arrieta mit einem großen Sandstrand reihen sich die Fischlokale. Nicht weit entfernt liegen die weißen Dörfer Tabayesco und Mala mit fantastischem Blick auf die Vulkanbergen und Krater.
- Ein Küstenweg führt von Mala zum Strand von Arrieta oder südlich zum Gezeiten-Pool, wo man direkt ins Meer springen kann.
- In der Umgebung gibt es 5 Strände.
Im Süden von Arrieta liegt das kleine Mala. Vom Dorf noch ein Stück Richtung Meer, liegen auf geschütztem Lavagebiet die Unterkünfte Lotus del Mar. Schon lange ist die Familie Himmelsbach hier heimisch. Für eine geplante Ferienhaussiedlung hatten sie sich Ende der 1970er diesen ruhigen Flecken ausgesucht, der aber später unter Naturschutz gestellt wurde und man deshalb nicht weiterbauen durfte.
Auf unserer kleinen, windgeschützten Terrasse genießen wir es zu lesen oder auch nur das wechselnde Farbenspiel der Vulkanberge zu beobachten. Von der anderen kleinen Terrasse reicht der Blick über die Küste und das 200 Meter entfernte Meer. Große Sichtfenstern, im Stile von Manrique, bringen die Landschaft ins Wohnzimmer. Um das Haus ist ein Kakteengarten angelegt, der in die unverbaute Lavalandschaft übergeht. Die Häuser, im traditionellen Lanzarote-Stil, werden gut in Schuss gehalten und man spürt die deutsche Hand. Alles ist optimal ausgerichtet und durchdacht und nichts fehlt für einen angenehmen Aufenthalt. Gutes W-Lan, Sonnenliegen, eine gut ausgestattete Küche, TV und sogar eine mobile Heizung.
- Fischrestaurants reihen sich im kleinen Nachbarort Arrieta mit einem großen Sandstrand (oben Restaurant-Tipps zum Fischessen nach Arrieta).
- Lotus del Mar Apartments und Fincas (Buchung minimum 4 Nächte) Unser Apartment Vaya Querida auf
- Booking.com* gebucht, auf Google Map. Größer ist das Vista Sol mit 2 Schlafzimmern.
Weitere Unterkunft-Tipps in der Nähe im malerischen Dorf Tabayesco
Ein paar Kilometer nördlich von Mala liegt das weiße Dorf Tabayescom, nur 5 Minuten von den besten Fischrestaurants in Arrieta entfernt.
Preiswert und charmant wohnt man im kanarischen Haus "Casitas Tabayesco", tolle Aussicht von der Dachterrasse mit Hängematte, vier Zimmer mit eigenem und geteiltem Bad.
Die geschmackvoll eingerichtete Finca Petite Vineyard mit Meerblick* auf Booking.com, hat ein Schlafzimmer, Terrasse und Veranda, 108 m² groß, liegt ca. 6 km vom Jardín de Cactus Gardens entfernt.
Küstenwanderweg bei Mala
Auf der Straße der Miradores
Ermita de las Nieves – Kapelle mit Aussicht & ein Spaziergang am Kliff
Die Insel geizt nicht mit grandiosen Aussichtspunkten. Ein Erlebnis ist die panoramareiche Bergstrecke nach Haria und Mirador del Río. Gekrönt wird sie von der einfachen aber aussichtsreichen Kliffwanderung.
Die Kapelle der 'Schneejungfrau' steht einsam auf einem Plateau, von dem einer der großartigsten Rundblicke über Lanzarote geboten wird. Nach Teguise und bis Arrecife. Hinter der wüstenähnlichen El Jable Ebene erhebt sich ein Meer aus Kegeln – den Feuerbergen. Von der Klippe geht es 600m steil hinab zur Playa de Famara.
Wilde und elementare Natureindrücke warten nur ein Stück weiter an der Steilküste des Risco de Famara.
Die einfache aber spektakuläre kurze Wanderung geht vom großen Parkplatz 'Mirador de Ermita de las Nieves' in nördliche Richtung los. Ein guter Trampelpfad führt direkt am Kliff entlang parallel zu den Feldmauern. Vor uns bieten sich fabelhafte Aus- und Tiefblicke, spannende vulkanische Formationen, Lavaströme und mannshohe Lavablasen. Eine mit Yogamatten bepackt Gruppe ist auf dem Weg zu ihrer Meditationshöhle. Der Gipfel vor uns, Peñas del Cache, markiert den höchstem Punkt Lanzarotes (672m) und ist militärisches Sperrgebiet, die kugelförmige Radarstation ist weithin sichtbar. Hier drehen wir um, auf gleichem aussichtsreichen Weg geht es mit vielen Natureindrücken zurück.
- Der Pfad stellt keine große Schwierigkeit dar und man benötigt keine Schwindelfreiheit, die vorgelagerten Lavaformationen betritt man jedoch auf eigene Gefahr! Dauer ca. 30 Minuten.
Auf der Weiterfahrt über die Serpentinenstraße LZ-10 kommen immer neue Ausblicke und man kann nicht anders, als an jedem Mirador anhalten, um zu schauen. Die Aussicht über die Täler von Los Valles und Haria reicht bis zum Meer, dazwischen fruchtbare Barrancos, Terrassenfelder und Palmenhaine.
- Restaurant Tipp mit Aussicht – Mirador de Los Valles. Die Aussicht ist schon nicht schlecht, aber von der Küche sind wir richtig angetan. Der warme Ziegenkäse-Salat mit Nüssen und Rosinen war ein Gedicht. Und das geschmorte Zicklein so zart, dass es vom Knochen fiel. Die wechselnden Tagesgerichte sind die beste Wahl. Der junge Koch versteht sein Handwerk, hoffentlich bleibt er dem Restaurant länger erhalten. Von 11-19 Uhr geöffnet.
- Mirador Los Helechos. Großer Mirador mit Restaurant und Postkartenblick auf das Palmental von Haria.
- Mirador de Haria. Der kleine, stillgelegte Mirador mit schönen Drachenbäumen ist auf jeden Fall lohnenswert. Er bietet nochmals einen ganz anderen, großartigen Ausblick. Und hier können keine Busse halten.
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Der Mirador del Río (1973)
Der Mirador del Río an der felsigen, nördlichen Inselspitze ist viel mehr als ein Aussichtspunkt. Hoch in die Felswand des mächtigen Risco de Famara eingeklemmt, verwandelte Manrique eine Höhle in einen unvergleichlichen futuristischen Raum im 70er Jahre Chic. Aus dem riesigen konkaven Fenster blickt man wie aus dem Raumschiff Orion. Und sogar das Personal hinter der ovalen Bar passen in das Filmset. Wenn die Passatwolken den Bergrücken freigeben, hat man uneingeschränkte Ausblicke über die alten Salinas del Rio, die Meerenge El Rio und auf die Insel La Graciosa.
- Mirador del Río mit Bar & Cafeteria (weniger Besucher am späten Nachmittag) Google Map
Top of the Tops – Zwei spektakuläre Panorama-Wanderungen im Norden von Lanzarote
1. Zur Megaschau am Famara-Kliff (1h30)
Kurz und spektakulär ist der Höhenweg auf dem Klippenrand des 700m hohen Risco de Famara. Eine grandiose Schau wird geboten von der Famara-Bucht über das Famara-Massiv, auf die Salinen von El Rio und das Chinijo Archipel mit der Schwesterinsel La Graciosa. Ein Panorama mit dem der Mirador del Rio nicht konkurrieren kann. Oben am Kliff steht man auf einem Plateau, das genügend Platz abseits der Abbruchkante bietet, für jene, die nicht schwindelfrei sind. Bei starkem Wind Vorsicht an der Klippe. Die Wanderung beginnt im reizvoll terrassierten Tal des Weilers Guinate. Im Talschluss führt der Weg rechts hinauf zur ersten Aussicht vom Mirador La Caldera bis zu den Feuerbergen, bevor man das Plateau der Steilküste erreicht. Am Ende des Kliffs rücken die Famara-Bucht und Risco de Famara Steilküste immer näher. Der Abstieg führt zu einem verlassenen Haus, von wo der Feldweg direkt auf die Talstraße zum parkenden Auto führt.
- Dauer 1h15-1h45 reine Gehzeit, 170Hm An- und Abstieg. Eine Wanderung aus dem Rother Wanderführer Lanzarote (Amazon). Parken in Guinate in der Straße bei der kleinen Kirche, z.B. weiter hinten am Wendekreis kann am gut parken. Auf Google Map kann man die Straße und den Wanderweg über das Kliff gut erkennen.
Klick Fotogalerie Wanderung am Famara-Kliff
2. Los Helechos – Luftige Kraterrunde am besten Aussichtsberg (1h45)
Eine nochmals andere spektakuläre Aussicht gibt diese Kraterrunde von 360° Grad. Vom luftigen Los Helechos können wir direkt auf unsere letzte Wanderung über das Famara-Kliff und Guinate-Tal blicken – im Hintergrund das blaue Meer und La Graciosa. Im Süden leuchten die weißen Dörfer um Haria und an der Ostküste der Fischerort Arrieta. Der majestätische Monte Corona beherrscht die Szenerie im Norden. Aber auch die Krater-Einblicke sind interessant, wenn sich der Blick in ein riesiges Amphitheater öffnet, ein Doppelkessel mit angelegten Terrassen, die bis vor wenigen Jahrzehnten noch bewirtschaftet wurden. Am gezackten Ostrand werden die Windböen so stark, dass man als leichtere Person nur vorsichtig geduckt vorankommt. Die Windjacke mit Kapuze ist heute Gold wert. Den Felspflanzen scheinen die feuchten Passatwinde willkommen, ein gelbes Blütenmeer aus Hornklee und dem fleischigen Goldstern ziert unseren Weg.
- Wanderung Kraterrunde Los Helechos, Dauer 1h35-2h Stunden (aus dem Rother Wanderführer Lanzarote (Amazon). Die Anfahrt erfolgt über ein schönes Bergsträßchen, etwa 3km ab dem Dorf Máguez, Parkplatz bei dem alleinstehenden runden Haus (auf Google Map).
Caletones, die weißen Dünenstrände im Norden von Lanzarote
Die Caletones, wie sie genannt werden, überraschen mit ihrem weißen feinen Sand in einer unberührten Dünenlandschaft. Schon in Sichtweite der Straße leuchten die weißen Strände aus der schwarzen Lavaküste. Wir sind an der schönen Caleta del Mojón Blanco, wo verstreute Strandburgen liegen. Manche sind von der Flut noch umspült, und erst die Ebbe gibt sie frei. Aus Lavasteinen aufgeschichtet, halten sie den Wind ab und lassen das Wasser durch. Wie bei den Erdmännchen schauen einige Köpfe heraus und signalisieren, 'der Bau ist bereits besetzt'.
Aus Richtung Arrieta kommend ist die erste Badebucht 'Caleta del Espiral', gefolgt von 'Caleta del Mojón Blanco' und kurz vor Órzola, die 'Caleton Blanco' mit den weitläufigen Dünen (alle mit kleinem Parkplatz). Baden geht am besten bei Flut, wenn das kristallklare Wasser in den geschützten Buchten ansteigt. Am Wochenende besuchen auch viele Einheimische ihre Caletones. Auf Google Map kann man die Strandbuchten gut erkennen.
Text Edel Seebauer / Fotos Jürgen Mahler
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